Verdammt, wie soll man diesen Stil beschreiben?! Grob umschrieben handelt es sich wohl um Alternative-Rock, den uns das Ulmer Sextett da auf ihrem zweiten Longplayer vorstellt. Während der knapp 40 Minuten Spielzeit variiert die Musik jedoch.
Das liegt daran, dass die CD aus fünf neuen Songs und einem alten ("Sleeper", einmal als Originalversion, einmal als Remix enthalten) besteht. Hier zeigt sich die Entwicklung der alten Stücke von einem Sound à la MONSTER MAGNET hin zum eher Gothic-Rock-orientierten Feeling der neuen Lieder.
Vor allem die neuen Songs bleiben schnell im Ohr hängen, da sie absolut eingängig, aber nicht zu poppig daherkommen. Geil auch, dass es hier mal einen Sänger gibt, der nicht unbedingt wie Carl McCoy von FIELDS OF THE NEPHILIM oder Andrew Eldritch von den SISTERS OF MERCY klingen möchte.
Sein Gesangsstil tendiert eher in Richtung Elvis, was aber nicht übertrieben auffällt und auch nicht lächerlich erscheint. Irgendwie erfrischend kommt diese Scheibe daher, was auch daran liegt, dass die Band sich nicht auf eine Sparte festlegt, sondern eine groovige Mischung aus vielen Alternativ-Schubladen erzeugt.
Wenn SEX OR NOT auf ihrem nächsten Album noch mehr Songs bieten, die den gleichen Ohrwurmcharakter wie den der ersten beiden Tracks haben, wird man bestimmt noch einiges von den Ulmern hören.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #37 IV 1999 und Dominik Winter