TRYER

Kukkia Kaamoksesta

Bei dem Cover und der Herkunft der Band aus Finnland dachte ich zunächst ganz klischeehaft, dass es sich um eine Metalband handelt. Aber weit gefehlt! Die vier Finnen aus dem Punkrock/Hardcore-Zentrum Tampere überraschen auf ihrem zweiten Album mit extrem schnellem und giftigem melodischem Hardcore, der auch nicht an metallischen Gitarrenwänden spart.

Besonders prägnant ist die Stimme des Sängers Jussi Kahola, der so hell keift, dass er stellenweise feminin klingt. Feminin allerdings auf dem Niveau der großartigen Brody Dalle von THE DISTILLERS.

Ein weiterer Punkt, der dieses Album so außergewöhnlich macht, ist, dass die Texte durchweg in Finnisch gehalten sind. Dennoch hört es sich manchmal wie Englisch, Spanisch oder auch Japanisch an.

Einfach herzerfrischend anders diese Sprache zu dieser Musik. Jedoch verzeichnet das Album nach fünf Liedern einen kleinen Bruch. Denn ab „Yön oma“ werden die Songs etwas länger, düsterer und verspielter.

Diese Verspieltheit drückt sich durch längere Instrumentalpassagen aus, die dann tendenziell in Richtung Metal gehen. Doch dieser Bruch schadet dem Album in keiner Weise, sondern macht es eher noch abwechslungsreicher und individueller.