Diese 10“ schleicht sich ganz leise und langsam von hinten an, flüstert sich in die Gehörgänge, warnt kurz und explodiert dann. Post-Hardcore mit geschrienen, überschnappenden Vocals, ordentlichem Emo-Einschlag und Musikern, die genau wissen, wie sie Tiefe erzeugen.
Ist leicht vertrackt, läuft aber durch wie ein perfekt abgestimmtes Uhrwerk. Die vier Songs sind unter dem Strich ein guter Einstand, aber dann doch ein wenig zu kurz geraten, was nur bedeutet, dass KREISEL aus dem Stand heraus Lust auf mehr machen.
Das musikalische Rad wird nicht neu erfunden, aber die Einzelteile sind ordentlich zusammengesetzt mit einer grandios führenden Gitarre, die dort laut wird, wo es felsenfest sitzt, mit einem Schlagzeuger, der die Freiräume exzellent nutzt.
Definitiv keine Neulinge an den Instrumenten, erfreulicherweise auch kein Aufguss anderer Bands, sondern mit eigener Gewürzmischung unterwegs. Von den Karlsruhern darf ruhig noch mehr kommen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #135 Dezember/Januar 2017 und Kalle Stille