Kampfsport hat nicht die Aufgabe, das Gegenüber zu schädigen. Es dient vorrangig dem Erkennen eigener Grenzen und der Förderung der Selbstkontrolle. Was für Krav Maga und weitere Kontaktsportarten gilt, lässt sich auch auf Punk und Subkultur übertragen. Dabei spielen Sprache und Herkunft keine Rolle. Dies zeigen KRAV BOCA auch auf ihrem fünften Album wieder. Laut Eigenauskunft verbindet die Band Einflüsse aus Frankreich, Marokko und Griechenland. Die Lyrics auf „Pirate Party“ sind in Französisch, Griechisch, Spanisch oder Englisch verfasst. Dabei sprechen KRAV BOCA ein Publikum an, das sich auf Demonstrationen, in Autonomen Zentren bis hin zu Basketballplätzen aufhält. Die zehn Songs bewegen sich im Spektrum Punk („TN punx“), Crossover („Eclipse“, „Signal“) sowie Industrial („Pirate party“). Auch im Jahr 2022 unterstützen KRAV BOCA ihren Sound durch eine Mandoline, die vor allem in den ruhigeren Tracks zum Tragen kommt („Arraché“). „Pirate Party“ ist kein Hochglanzprodukt, sondern hörbare DIY-Attitüde und das Werk eines Kollektivs. So haben sich KRAV BOCA für „Pirate Party“ acht Gastmusiker:innen eingeladen. Zusammen positioniert man sich klar gegen Rassismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit. Nach 31 Minuten Spielzeit bleibt nur ein Fazit: Sobald die Sonne untergegangen ist, Kapuze auf und KRAV BOCA an.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Roman Eisner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Roman Eisner
© by Fuze - Ausgabe #98 Februar/März 2023 und Marcus Buhl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Roman Eisner