Großes emotionales Kino mit Tiefe und Melancholie kommt von zwei jungen Musikern aus Freiburg. Nicht nur der Bandname und der programmatische Titel sprechen für sich, sondern die Musik selbst ist eine Art minimalistisch – vorzugsweise mit Gitarre und Keyboards/Klavier – und sehr stilsicher komponierter Soundtrack für einen potenziellen Film Noir aus den Sechziger Jahren, den sicherlich Jean-Luc Godard zu dieser Zeit für einen seiner Filme verwendet hätte.
Sängerin und Gitarristin Deniz Cicek versprüht einen wunderbar melancholischen Charme mit ihrem an Nico, Sophie Hunger oder SOAP&SKIN erinnernden Gesang. Das Pop-Feuilleton hat sie schon für sich entdeckt, aber auch ohne deren Hilfe werden sie wohl hierzulande bald sehr groß werden und mein persönlicher Wunsch geht dahin, dass das Duo auf ihrem nächsten Album „Le vent nous portera“ („The wind will carry us“) von NOIR DESIR covern wird, und falls ZOLA JESUS jemals in Deutschland auf Tour kommen, muss der Support ohne Frage KRAKÒW LOVES ADANA sein.
Das Album schließt mit dem Song „Slowly floating blood“ und das ist genau der Effekt, der sich einstellt, wenn man „Beauty“ komplett anhört und erkennt, wie sich das Album gerade mit den letzten Songs „Wolves“ und „Porcelain“ (die Singleauskopplung) in eine wunderbare schwelgerische Melancholie steigert: Musik, wie ein skizzenhaftes Porträt von Egon Schiele.
Aufgenommen wurde das Album im Übrigen im Hamburger Studio von Clouds Hill Recordings, das über ein Mischpult verfügt, welches sich einst BEATLES-Produzentenlegende George Martin anfertigen ließ.
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