KRAKE

Streitkultur

Crustcore ist ja nun mal gar nicht mein Genre. Falls es das wäre, wäre KRAKE wohl eines der Highlights für mich. Aber der Reihe nach. 2015 erschien ein Demo mit vier Songs, dann gab es einen qualitativen Quantensprung im Folgejahr, in dem die vier Ulmer Typen eine DIY-CD („Reise durch Utopia“) veröffentlichten.

Nun erscheint mit „Streitkultur“ eine LP mit zehn Songs. Was ich als dem Genre Fremder sagen kann, ist, dass die Jungs sowohl musikalisch als auch textlich ihr Handwerk sehr beherrschen. Mir gefallen sie nach mehrmaligem Hören tatsächlich recht gut, wobei der Gesang einfach nicht meins ist, da ich wie gesagt mit Crust nichts anfangen kann.

Textlich ist es ganz düster und was auffällt ist, dass die Texte platt gemacht (!) wurden – bei Songtiteln wie „Friss Scheiße“ oder „Ich bin Dreck“ denkt man erst Übles. Aber hier steckt tatsächlich einiges dahinter – die vermeintliche Einfachheit trifft es ganz gut und man merkt, dass die wirklich was im Kopf haben.

Gemastert hat es noch dazu Brad Boatright im Audiosiege Studio in Portland. Ich fühle mich bei KRAKE hin- und hergerissen – mal bin ich begeistert, mal echt aggro. Aber ich kenne mich da wie gesagt nicht aus, weiß aber, dass Freund*innen des Genres hier wirklich reinhören müssen und dass der Song „Alter Mann“ ganz fantastisch ist; er endet mit „Gauland verrecke“ – und dem kann ich nur zustimmen.