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GRGR

Kopf

2022 kann einen schon manchmal ganz schön überfordern. Nicht nur weil weltpolitisch aller möglicher Wahnsinn passiert, daneben muss ja auch noch der persönliche Alltag gemeistert werden. Der besteht oft aus Zwängen und Routinen, die keine:r so recht wollte, aus denen der/die Einzelne nur schwer rauskommt. Machen wir uns nichts vor: Der Frust darüber wurde schon zigmal in allen möglichen Genres vertont und thematisiert. Nun also von GRGR, der sich den Neurosen des modernen Menschen im 21. Jahrhundert auf sehr sympathische Weise annähert. Musikalisch bewegt er sich stabil im Modus zwischen kitschfreier NDW und dunklem Synthie-Wave. Ja, das ist sehr Achtziger-Jahre-mäßig, klingt aber auf „Kopf“ hübsch zeitgemäß. Was sicher auch an den Lyrics liegt, die immer sehr persönlich geprägt sind, und inhaltlich zwischen Überforderung, Selbstzweifeln und Erschöpfung hin und her switchen. Ergraute Schwarzkittel, die sich noch dunkel an ihr erstes Bizarre Festival erinnern können, dürften diese Platte lieben. Ihre Kinder und Enkelkinder hoffentlich auch. Darauf eine Patschuli-Dusche.