KOBITO

Blaupausen

Rap in ’nem Punkrock-Magazin: Das ist immer so eine Sache. Punk und Rap – zwei Genres, denen man durchaus partiell ähnliche Wurzeln und Grundhaltungen zuschreiben kann, die aber auch oft meilenweit voneinander entfernt sind.

In letzter Zeit rücken jedoch immer wieder auch Rapper in den Fokus eher Punk- und Hardcore-sozialisierter Zeitgenossen, hat sich doch im HipHop in den letzten Jahren die Subszene des sogenannten Zecken-Rap gebildet.

Die Vertreter dieses kleinen Kosmos grenzen sich bewusst vom Mainstream-Rap ab, von chauvnistischen, homophoben und gewaltverherrlichenden Phrasen und aufgesetzter Gangster-Attitüde. So auch Kobito.

Der Berliner erzählt kleine Geschichten aus seinem Alltag, stets aus einem persönlichen Blickwinkel. Dabei spielen Gesellschaftskritik und Politik eine wichtige Rolle. Gentrifizierung, Das-wird-man-doch-wohl-nochmal-sagen-dürfen-Wutbürger, ideeller Reichtum vs.

materielle Armut („Ich bin immer pleite, aber niemals arm“) sind unter anderem Themen, derer sich Kobito auf „Blaupausen“ annimmt. Die Raps werden recht ansprechend mit Synthie-Beats unterlegt, ganz Oldschool werden auch hin und wieder Cuts und (Sprach-)Samples eingewoben.

Das ist alles nicht verkehrt. Auf Album-Länge wird mir das Ganze jedoch zu eintönig, zumal Kobito mir manchmal auch einfach zu gefühlig und flach wird (zum Beispiel in „Tränen“ und „Lass dich fallen“).