Aus den Weiten des russischen Imperiums dröhnen klaustrophobische, kalte und kranke Klänge zu uns herüber. Die Stimmung dieser kompakten und erstklassigen Veröffentlichung kann man wirklich durchgehend als beängstigend beschreiben.
Jedenfalls fällt die Temperatur im Hörraum deutlich und depressiven Menschen sei dieses Werk nicht empfohlen. Wer oder was sich genau hinter den Namen verbirgt, bleibt ebenfalls im Verborgenen, Genaues weiß man nicht, und wie sich die Kollaboration zusammensetzt, ist auch unklar.
KNUT/MISERY erzeugen durch geschickte Verschachtelungen und übergangslose Verschmelzung der Tracks ein permanentes Angstgefühl. Man fühlt sich erinnert an nasse, finstere Fabrikkeller. Jede Form von Orientierung wird direkt im Ansatz zerstört.
Alleingelassen in einer fremden, feindlichen Umgebung. Sirenen heulen. Alarmsignale werden ausgelöst. Aus allen Richtungen rumpeln, zerren, kratzen und schleifen Stahlteile an den schon blank liegenden Nerven.
Undefinierbare, düstere und dröhnende Klangflächen tauchen immer wieder ohne Vorwarnung aus der Ferne auf. Man fühlt sich beobachtet, kontrolliert, manipuliert. (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Carsten Vollmer