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GYMSHORTS

Knock, Knock!

Kurze, knackige Pop-Punk-Songs ohne Arg und mit zuckerartiger Klebrigkeit bezaubern auf dem zweiten Album der GYMSHORTS, das zwei Jahre nach der „Wet Willy“-EP/Kassette erneut bei Burger Records erschienen ist.

Als Euro-Lizenzpressung hat Bachelor das Scheibchen ins Repertoire genommen und dort passt die Band auch bestens hin. Vor die Wahl der größten Heldin gestellt, entscheidet sich Frontfrau Sarah Greenwell mit knappem Vorsprung eher für Joan Jett als für Kim Shattuck, doch die beiden Grand Dames des Grrrlpunk sind zu gleichen Teilen die Patentanten des GYMSHORTS-Sounds.

Die Viererbande rockt denn auch ohne Rücksicht auf Verluste munter los, packt schroffe Garageriffs ebenso wie bratzige Glamrock-Sprengsel mit in den Mix, bleibt stets im wohligen Midtempo-Bereich und verbreitet dabei aber mehr verborgene Zoten als zunächst vermutet.

Spotify klassifiziert drei der zehn Songs als „Explicit“, die Dunkelziffer liegt natürlich weit höher. GYMSHORTS flirten mit der eigenen Niedlichkeit, dabei bleibt ihre eigentliche Abgründigkeit leicht zu übersehen.

Ein spannendes Album, mit dem ein Spagat zwischen rotzigem Garagerock und Punkrock auf Seventies-Fundament mühelos gelingt.