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KLASSIKER DER FILMGESCHICHTE

Elsa Gambin, Alexis Thébaudeau

Ein wie ein zusammen- und wieder aufgefalteter A4-Zettel gestalteter Einband? Das ist kein Zufall, kann man annehmen. Denn wie ein Kurzinfo-Flyer sind die insgesamt 29 Filme und ein filmgeschichtliches Kapitel (die Brüder Lumière) umfassenden Comics lediglich Teaser, die zum Weiterschauen und -lesen verleiten wollen. 15 Beiträge stammen von Elsa Gambin, 15 von Alexis Thébaudeau, die sich beide noch aus ihren Tagen als Moderatoren einer Kinosendung beim französischen Studentensender Radio Prun’ kennen. Die in Frankreich in zwei Bänden erschienene Teile hat Splitter in der deutschen Übersetzung zu einem Sammelband zusammengefasst. Die grundsätzliche Unterteilung in eine Seite allgemeine Fakten zum konkreten Film, einen lose an diesen angelehnten, vollfarbigern Comic-Dreiseiter von wechselnden Zeichnern und eine abschließende Doppelseite mit weiterführenden Anekdoten und Tipps werden beibehalten. Lust auf mehr macht das auf jeden Fall. Etwas längere Comicbeiträge ohne große Cliffhanger wären fast noch schöner. Aber manche Ungereimtheiten irritieren dann doch: Warum sind „King Kong“, „Für eine Handvoll Dollar“, „E.T.“, „Ben Hur“, „Apocalypse Now“ oder Charlie Chaplin auf dem Cover abgebildet, obwohl sie eigentlich gar nicht im Buch vertreten sind? Warum kommt D.W. Griffith mit der Auswahl von „Intolerance“ eigentlich viel zu gut weg, obwohl er mit seinem bis ins Mark rassistischen „The Birth of a Nation“ einen entscheidenden Beitrag zum Wiedererstarken des Ku-Klux-Klans geleistet hat? Davon mal abgesehen liefert dieser Band mit einer recht gut durchmischten Auswahl aus bekannten und weniger geläufigen Filmen eine brauchbare Ausgangsbasis für Neu- und Wiederentdeckungen.