Drei halbstarke Geschwister aus Kentish Town im Norden Londons haben im Durchschnittsalter von gerade mal knapp 17 Jahren ihr erstes eigenes Album in den Regalen stehen. Und dass es sich nicht um Teenie-Blödsinn wie die Hanson-Brüder handelt, ist erfreulich.
Ganz im Gegenteil, die Durham-Geschwister Kitty, Daisy und Lewis haben mehr als ein Jahr damit verbracht, mit alleredelsten Vintage-Equipment in ihrem eigenen Heimstudio unter dem Dach des elterlichen Hauses eine der feinsten Rock'n'Roll-Scheiben aufzunehmen, seit Elvis zur Armee ging.
Leider covern sie auf ihrem Debüt ausschließlich, dafür Abzüge bei der Kreativitätsnote. Aber es ist alles so unglaublich authentisch arrangiert, gespielt und aufgenommen, dass Colonel Tom Parker ebenso begeistert wäre wie der unselige ebenfalls Nord-Londoner Joe Meek.
Joe hätte sicherlich alles darum gegeben, die drei die Treppe zu seinem Studio in der Holloway hochzuschleifen, ihnen die grauseligsten Demos untergejubelt und dem hochattraktiven Lewis schöne Augen gemacht.
Die Schwestern übrigens singen mit einer Inbrunst, die man seit der frühen Brenda Lee oder Wanda Jackson nicht mehr zu hören bekam. Die Live-Auftritte des Trios müssen wohl auch ein echter Genuss sein, bitte bald mal in Deutschland auftreten.
Rock'n'Roll-Booker, ganz dringend mal eine Tour klarmachen! (8)