KIRMES

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„Wir schmeißen den Mist von gestern raus / Und tauschen ihn gegen neuen aus!“, ist ein vortrefflicher Satz vom Debütalbum der Kölner Band KIRMES. Jetzt fragt man sich, ob sie das auf sich selbst und ihr Schaffen beziehen.

Das sei einem vergönnt, wenn man 2013 mit einer Deutschpunk-Platte konfrontiert wird. „Der König ist tot, es lebe der König“, oder so. Aber ganz so einfach ist es nicht. Denn diese wütende, einer Jugend voller Unzufriedenheit mit den bestehenden Umständen geschuldete Musik, die ist nicht etwa plötzlich wieder da – vielmehr war sie nie weg.

Und Bands wie KIRMES zeigen einmal mehr, wie sinnvoll das ist. Und zwar nicht erst, seit Bands wie CAPTAIN PLANET und TURBOSTAAT es regelmäßig in den Feuilletonteil der großen Tageszeitungen schaffen.

Man hört durchaus die alten Helden raus, meinem subjektiven Empfinden nach die BOXHAMSTERS, aber da ist zu viel Wunsch zur Eigenständigkeit, Spaß am Spiel und Könnerschaft im Gebrauch mit der Sprache, um „Alles schon mal gehört!“ zu sagen.

Punkrock, Indie und deutsche Sprache, die sich mit mehr als Staat und Suff beschäftigt, machen dieses schöne, auf 200 Stück limitierte Stück Vinyl zu einem weiteren, wichtigen Puzzleteil im angenehmer Weise stetig wachsenden Angry-Pop-Kosmos eines emanzipierten Punkrock-Deutschland.