Kims Ex-Mann und Ex-Bandkollege Thurston Moore wie auch Ex-SONIC YOUTH-Drummer Steve Shelley plus diverse andere daran Beteiligte blieben ihrer musikalischen Handschrift nach 2011 weitgehend treu, Sängerin, Bassistin und Gitarristin Kim Gordon hingegen ging seitdem, so könnte man fast sagen, den weitesten Weg.
Weder klang ihr Projekt BODY/HEAD auch nur ansatzweise nach SONIC YOUTH noch tut es ihr neues Soloalbum „No Home Record“ – von der markanten Stimme mal abgesehen, die mir bis an mein Ende nicht mehr aus dem Kopf gehen wird, speziell die Textzeile „Society is a hole“.
Nun ist mein Respekt vor der Lebensleistung Gordons zu groß, als dass ich mir anmaßen würde, ihre Musik nach SONIC YOUTH an meinen vorhersehbaren Wünschen zu messen, aber etwas mehr klassische Gitarrenmusik als nur das recht noiserockige „Hungry baby“ hätte ich mir doch gewünscht.
Das elektronische(re) Geplucker und Gezirpe hier, das gebe ich offen zu, spricht mich einfach nicht an. I face it: ich bin nicht die Zielgruppe, ich bin in meinem Musikkonsum zu konservativ.
Und: ich hätte gerne die Texte gelesen. Etwa von „Air BnB“. Irgendwie cool: das Foto von Kim auf dem Campingplatz vor einem Wohnwagen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #147 Dezember/Januar 2019 und Joachim Hiller
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