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KILLS BIRDS

Married

Um das Trio KILL BIRDS aus Los Angeles gibt es aktuell viel Lärm. Schließlich hat nicht jede junge Grunge- und Overdrive-Pop-Punk-Band die Möglichkeit auf Einladung des „nicest man in rock“ in Gestalt von Dave Grohl in seinem Studio 606 ein Album aufzunehmen. Auch wenn es berechtigte Vergleiche gibt, die KILL BIRDS orientieren sich deutlicher an den dunkleren Songs von NIRVANA, wie beim Bass von „Glisten“ zu hören, ein Song, in dem Schmerzen und Einsamkeit verarbeitet werden, der eher an „Come as you are“ von NIRVANA erinnert denn an den Stadion-Rock der FOO FIGHTERS. KILL BIRDS könnten in ihren „stillen“ Momenten eine 4AD-Band der Neunziger Jahre im Spannungsfeld von THE BREEDERS und THROWING MUSES sein. Beim knapp zwei Minuten langen Opener „Rabbit“ klingen sie auf sehr überzeugende Art wie AMYL AND THE SNIFFERS: unfassbar energetisch und ohne Luft zu holen. Der Song verarbeitet auf schmerzliche Weise die Erfahrung einer missbräuchlichen Beziehung mit einer „mächtigen“ Person, also mit jemandem zusammen zu sein, der in der Öffentlichkeit sehr positiv dastand, aber einen selbst und andere im Privaten verletzt und zerstört hat. Sängerin Nina Ljeti, eine bosnisch-kanadische Filmemacherin, die von der L.A. Times als „L.A.s elektrisierendste neue Rocksängerin“ betitelt wurde, versprüht einfach derart viel Energie, der sich nicht entziehen kann.