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KILL SHELTER & ANTIPOLE

A Haunted Place

Das schottische Darkwave-Projekt KILL SHELTER von Produzent Pete Burns und Karl Morten Dahl vom Coldwave-Projekt ANTIPOLE aus Norwegen sind auf ihrem Split-Album „A Haunted Place“ angetreten, das Knochenmark mit Trockennebel zum Gefrieren zu bringen, so wie einst COVENANT mit „Call the ships to port“. Es werden die Untiefen von Melancholie, Sinnsuche und Themen wie Verlust, Sucht, Isolation und Reue mit angstbesetzten Höhen und introspektiven Tiefen des Lebens in einem dunklen Keller ohne Fenster eingefroren. Dass Peter Burns das dunkel-beklemmende Kabinett von CABARET NOCTURNE und BOY HARSHER als Manifest seiner Sounds zitiert, macht Sinn. Ein Song wie „The edge of reason“ zieht die Essenz der frühen THE CURE in eine verlorene Ewigkeit aus Eis. „All for nothing“ könnte die B-Seite der „Giving Ground“-Single von THE SISTERHOOD sein, dem Anschlussprojekt von Andrew Eldritch, nachdem sich die SISTERS OF MERCY 1985 aufgelöst hatten und Fans mit „Fuck me and marry me young“-T-Shirts um die Häuser zogen. Songs wie „Of roses and thorns“ und „Every waking hour“ wären eher in der „Floodland“-Phase der SISTERS OF MERCY zu verorten. Paranoide synthetische Bässe und der Gesang aus der Echokammer der Verlorenheit pressen einen gegen die Wand. Pete Burns aka KILL SHELTER bleibt ein Monolith der Darkwave-Szene.