Auf Instagram erzählen KID DAD, dass ein Song kurz nach dem Weinen entstanden ist und lassen uns raten, welcher das wohl sei. Häufige Antwort: „Öhm, jeder?“ Ob die Band jedes Mal ordentlich geweint hat, bevor sie sich in den Proberaum begeben hat, mag zu bezweifeln sein (und es wäre schräg, soll es nicht eigentlich Spaß machen, eine Band zu haben?). Trotzdem ist zu hören, dass KID DAD alles, was sie emotional aktuell bewegt hat, in die Songs gesteckt haben. Gut sind sie dann, wenn die ganze Band sich gemeinsam in die Refrains stürzt. Im Chor entwickeln sie wahnsinnig viel Energie. In den leiseren Momenten jedoch haben sie eine klare und sehr bedauerliche Schwäche: Man hört dem Gesang einfach an, dass KID DAD aus Deutschland kommen. Die glasklare Produktion unterstreicht das leider noch. So klingen KID DAD oft unbedarft. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt mit „In A Box“ ein recht starkes Debüt mit Texten, die viel Identifikationspotenzial in nicht so guten Momenten bieten können. Wer, wie ich, immer wieder über den Akzent stolpert, wird aber schnell abschalten.
© by Fuze - Ausgabe #84 Oktober/November 2020 und Jonas Unden
© by Fuze - Ausgabe #84 Oktober/November 2020 und Jonas Unden
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #152 Oktober/November 2020 und Julia Brummert