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KŸHL

Nach Strich & Faden

Seit über zehn Jahren gibt es KŸHL nun und nach vielen Releases, die aufzuzählen zu lange dauern würde, liegt mit „Nach Strich & Faden“ ein Album vor, das die Musik dieser dreiköpfigen Band bestens wiedergibt. Es werden, dem Albumtitel folgend, verschiedene Genres verwoben, doch ufert das nicht in Zufälligkeit oder purem Spielwillen aus. Skramz verbindet sich mit LoFi, wird wie ein Fels von den (mehrstimmigen) Vocals umspült und jede sich neu herannahende Musikwelle scheint auf den ersten Blick gleich zu sein, ist jedoch in der Brandung stets andersartig. Das Album beginnt instrumental mit dem Song „....“, der den emohaften Grundton vorgibt, woraufhin es mit passionierten und chaotischen Liedern gefüllt wird. Geschrei wechselt sich ab mit Gesprochenem. Die Gitarrenmelodien twinklen oftmals, finden zurück zu den Akkorden, ohne dem brachialen und verzerrten Soundgewitter anderer Bands nahezukommen. KŸHL drücken ihre Brachialität in den Lyrics aus und nähen in den insgesamt acht Songs unaufhörlich weiter. Die Singer-Maschine rattert, Muster und Patterns wechseln schnell. Trotz der in den Texten angesprochenen Missstände, das wäre die pessimistische Lesart des Albumtitels, kommt ein Kleidungsstück dabei heraus, das in der Kälte wärmt. Live habe ich sie bisher leider immer verpasst, das wird sich hoffentlich in Zukunft ändern.