DVD-Veröffentlichungen von „Kentucky Fried Movie“, John Landis’ zweitem Spielfilm nach „Schlock“ (1973), gab es schon einige. Allerdings tauchte eine nicht deutsch synchronisierte Szene bisher nur bei den Extras auf und wurde nie in den Film integriert.
Bei der aktuellen Neuauflage des Films von Koch auf DVD und Blu-ray ist diese nun im Film enthalten, ansonsten gibt es keine spektakulären Extras. Eine zusätzliche „Open Matte“-Fassung von „Kentucky Fried Movie“ war auch schon auf den vorherigen Veröffentlichungen vorhanden, insofern lohnt ein Neukauf nur bedingt, auch wenn die Blu-ray für solch eine mittlerweile fast 40 Jahre alte Low-Budget-Produktion eine ordentliche Bild- und Tonqualität aufweist.
Landis, der dann drei Jahre später mit dem kommerziell extrem erfolgreichen „Blues Brothers“ einen echten Kultfilm schuf, ist hier zwar der Regisseur, aber die kreativen Köpfe dahinter sind eindeutig Jim Abrahams und die Zucker-Brüder Jerry und David.
Das Autoren-Trio legte mit „Kentucky Fried Movie“ quasi den Grundstein für den speziellen Humor von Filmen wie „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“, „Top Secret!“ oder „Die nackte Kanone“.
Diese Form von Parodie auf andere Filme ist aber so alt wie die Filmindustrie, allerdings lief dieses Subgenre erst in den Siebzigern richtig zur Hochform auf. Im Gegensatz zu normalen Komödien wird dieses humoristische Recycling von Kritikern meist aber eher abschätzig betrachtet.
Allerdings ist „Kentucky Fried Movie“ noch eine eher klassische Aufeinanderfolge von unzusammenhängenden Sketchen, mit denen die Macher die Medien- und Fernseh-Landschaft der Siebziger aufs Korn nahmen.
Wie auch in anderen Zucker-Produktionen ist der Humor in diesem verdienten Kult-Klassiker oft derbe, pubertär und geschmacklos, aber trifft dennoch meist klug und satirisch sein Ziel.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #124 Februar/März 2016 und Thomas Kerpen