KEIN ZUTRITT FÜR HINTERWÄLDLER

Jonnie Schulz

Mit seinem Romandebüt liefert Jonnie Schulz die halbauthentische Dokumentation der Bandgeschichte der Hamburger BUTCH MEIER BAND. Das sind vier Hängertypen im besten Alter, die ihre Punk-Vergangenheit einfach über Bord werfen und zwischen 2000 und 2008 versuchen, als Country-Band Weltruhm zu erlangen.

Eine Band als Zusammenschluss von schwierigen Charakteren, die ihre Visionen und bescheuerten Einfälle nicht alleine umsetzen können und die sich nicht dafür zu schade sind, mit großer Klappe und peinlichem Outfit wie Cowboystiefeln, Oberlippenbärten und Ballonseidenhosen überall anzuecken.

Auch vernichtende Publikumsäußerungen wie „Schon mal an Selbstmord gedacht?“ können die Band um Sänger Butch Meier, Türsteher und Ex-Metzger, nicht aufhalten. Eine Band zwischen Größenwahn, Anfeindungen zur Political Correctness, dem Mikrokosmos Bandfreundschaft und dem Anspruch des „Scheiterns als Bandkonzept“.

Obwohl die Band zu drei Vierteln aus Vegetariern und Veganern besteht, hat sie auch keine Probleme damit, live eine „Grill-Show“ mit Songs über Fleisch, mit Fleischinstrumenten wie dem Dönerbass, Live-Grillen auf der Bühne und einer leistungsstarken Senfkanone auf die Beine zu stellen.

Über seine Band zu schreiben, ist heute längst nichts Ungewöhnliches mehr. Jonnie Schulz tut dies aber mit solch einem Witz, Verve und Esprit, dass der Roman extrem lustig, kurzweilig und unterhaltsam ist.

Freunde der Beststeller „Fleisch ist mein Gemüse“ von Heinz Strunk und „Anarchoshnitzel schrieen sie“ von Oliver Maria Schmitt werden dieses Buch lieben.