Aus der Asche einer Progressive-Metal-Band namens MAUDLIN OF THE WELL, beheimatet auf John Zorns Label Tzadik, entstanden 2003 KAYO DOT, die hier bereits ihr drittes Album vorlegen. KAYO DOT produzieren aber eher meditative wie anstrengend-sperrige moderne Kammermusik, eine Art Ambient-Drone-Jazz, der stilistisch zu unberechenbar ist, als dass sich dafür eine wirklich passende Schublade finden ließe.
Klassik-Instrumentierung trifft hier auf NEUROSIS-Lärm, KING CRIMSON-Progrock und FANTÔMAS-Gefrickel, wo es neben sehr vielen disharmonischen Momenten auch noch erstaunlich eingängige Melodien gibt.
Ein Post-Post-Irgendwas von Platte, aber dafür wirklich äußerst faszinierend, wenn man sich erst mal reingehört und die stilistische Vielschichtigkeit der ständig die Richtung wechselnden Kompositionen für sich auseinander dividiert hat.
Das mag man als avantgardistische Experimentalmusik bezeichnen, aber im Gegensatz zu den Erzeugnissen eines Herrn Zorn entpuppt sich "Blue Lambency Downward" als erstaunlich gut hörbare Angelegenheit, denn KAYO DOT verlieren sich nicht in reiner Destruktion, sonder finden immer wieder den Weg zurück zu beinahe konventionellem Songwriting und traditionellen Pop- und Rock-Einflüssen.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Thomas Kerpen