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KATZENMENSCHEN

Kürzlich erschien bei Filmjuwelen in sehr guter Qualität Jacques Tourneurs „Ich folgte einem Zombie“ das erste Mal hierzulande auf Blu-ray, einer von drei ungewöhnlichen Horrorfilmen, die der Regisseur zusammen mit Produzent Val Lewton für das kriselnde Studio RKO drehte. Ein Jahr zuvor entstand bereits „Katzenmenschen“, der ein finanzieller Überraschungserfolg wurde. 1943 drehten die beiden noch „The Leopard Man“, der aber nie in Deutschland veröffentlicht wurde. Auch „Katzenmenschen“ erschien jetzt in sehr guter Bildqualität auf Blu-ray, und im Gegensatz zur alten DVD von Arthaus versehen mit zwei Audiokommentaren und Interviews mit Tourneur und Kameramann John Bailey, der an Paul Schraders „Katzenmenschen“-Remake von 1982 beteiligt war. Die deutsche Synchronfassung entstand erst 1980 und ist nicht wirklich empfehlenswert, zumal dafür andere Musik verwendete wurde. Der gut 70-minütige Schwarzweiß-Film dürfte ein heutiges Horrorpublikum nicht mehr wirklich begeistern, da er wie „Ich folgte einem Zombie“ auf plakative Horror-Elemente verzichtet und stattdessen subtil und geradezu expressionistisch mit Licht und Schatten spielt, um auf unterschwellige Art ein Gefühl der Bedrohung und des Schreckens zu erzeugen. Darin geht es um die aus Serbien stammende Irena Dubrovna, die in New York City in der Modebranche arbeitet und der Überzeugung ist, sich in eine Raubkatze zu verwandeln, wenn sie ihren Gefühlen freien Lauf lässt, was von einem Psychiater als Aberglaube abgetan wird. „Katzenmenschen“ wirkt oft mehr wie eine düstere Liebesgeschichte als ein richtiger Horrorfilm. Dabei schwingt auch immer ein wenig Fremdenphobie und Frauenfeindlichkeit mit, denn die Sexualität von Irena, einer durchaus selbstbestimmten Ausländerin, wird als etwas extrem bedrohliches dargestellt, das es zu unterdrücken gilt.