In der Schnittmenge von Comics und Skurillo-Rock, da lebt's sich ungeniert heiter, nachdenklich und intensiv. Klaus Cohrnfield, ehemals Sänger bei den viel geliebten und schmerzlich vermissten THROW THAT BEAT IN THE GARBAGE CAN, war für mich schon immer eine Art deutsche Version des amerikanischen Cartoonisten und Musikers James Kochalka.
Ähnlich wie sein hochtalentierter Counterpart aus Vermont, widmet sich Cornfield in Kunst, Texten und Musik vornehmlich der Banalität menschlicher Existenz mit einer scheinbaren Naivität, die unter ihrer trügerischen, verschrobenen Niedlichkeit ungeahnte Tiefen offenbart und mehr als genug Stoff für kecke Abfahrt wie auch gründelnde Grübelorgien liefert.
Doch keine Angst, Larmoyanz findet woanders statt. Denn wie Kochalka mit seiner Band JAMES KOCHALKA SUPERSTAR, so knallen KATZE ihren charmant-trashigen Flohmarkt Punk-Pop-Rock-Knarz mit nahezu kindlicher Inbrunst in die sauertöpfische Welt hinaus, dass es nur so scheppert, piepst, pupst und schrengelt.
Neben Cornfields typischen Gesang und straight-effektivem Gitarrenspiel ist es vor allem Minki Warhol, die der Band mit Hilfe von allen möglichen Low-Budget-Instrumenten sowie ihrer schönen Stimme, einen unverwechselbaren Charakter verleiht.
Wer sich jemals eine musikalische Verschmelzung von subversiver Pop-Schrulligkeit à la STEREO TOTAL mit Drive und Posi-Power der Marke DAG NASTY gewünscht hat, darf seine Sehnsucht als erfüllt betrachten.
KATZE - wie dringend werden Bands wie diese gebraucht! (38:13) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Ulf Imwiehe
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Ulf Imwiehe
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und Gunnar Baars