KARATE DISCO

Discostress

Timing ist alles. So bringen die aus in und um Koblenz stammenden Punkrocker KARATE DISCO um Sängerin Rici nahezu zeitgleich mit Filmemacher Tim Burton ihr aktuelles Werk heraus. Das passt, denn „Alice im Wunderland“ in Punkrock, das ist es im Groben, was KARATE DISCO künstlerisch abliefern.

Es wird eben auch an den Ufern des Rheins gerne und viel hinter den Spiegel geschaut ... Eben jene Tatsache und der Umstand, dass Schlagzeuger A. Gräbeldinger (der Lewis Carroll des Post-Bukowski-Jahrtausends) nun bereits seit Jahren ein Murmeltierkostüm trägt, untermauern diese These.

Doch nicht auf Wahnsinn, sondern auf Vielfalt, Farbenpracht und Unterhaltungswert will ich mit diesen Vergleichen hinweisen. Denn deutschsprachiger Punkrock in bestmöglicher Bauweise, das ist es, was der Fan hier einmal mehr bekommt.

Sonderlob geht an dieser Stelle an Rici, die merklich an ihrem Gesang gearbeitet hat und damit nochmal eine gute Schippe Qualität im Vergleich zum Vorgängeralbum drauflegt. Die fantastische Produktion, das seit jeher im Hause KARATE DISCO stilsichere Artwork und die Kompromisslosigkeit, mit der der Rest der Band ihre Parts im Studio eingeprügelt haben, runden den „Discostress“ ab.

Wer mehr über die Verknüpfung zum aktuellen Tim Burton-Film und der Band wissen möchte, sucht bei YouTube nach dem sehr, sehr coolen Video der KARATE DISCO – und bedenke, dass diese „ihren Film“ vor dem Altmeister gedreht haben! Und wer weiß, dass KNOCHENFABRIK nichts mit Tiernahrung zu tun haben, und auf deutschen Punkrock steht, muss sich diese Platte zulegen.

Basta. (Diese Band war auf der Ox-CD #89 zu hören)