Justin Townes Earle ist schon ein Früchtchen. Er ist der Sohn von Singer/Songwriter-Ikone Steve Earle, dementsprechend musikalisch vorbelastet und angeblich im Alter von 21 bereits mit der fünften Heroinüberdosis konfrontiert worden.
Der Junge versteht es offenbar, wie Amy Winehouse zu feiern, und klingt auch auf seiner zweiten Platte für Bloodshot äußerst abgeklärt, ganz wie (s)ein Alter. Auf „Midnight At The Movies" deckt er überzeugend das Spektrum Blues/Hillbilly/Country/Bluegrass ab, um Authentizität bemüht, aber nicht unbedingt unmodern.
Eine mit gut 30 Minuten recht kurze Angelegenheit, bei der Earle zwar nicht unbedingt als revolutionärer Singer/Songwriter auffällt, aber auf jeden Fall sein Handwerk beherrscht und auch nicht nur bestimmte Stile mechanisch abarbeitet - sein bisheriger von Exzessen geprägter Lebenswandel ist hier gut rauszuhören.
Komischerweise ist der eigentliche Höhepunkt mit Abstand seine Version von „Can't hardly wait", ein echtes Zuckerstück im Schaffen der späteren REPLACEMENTS, dessen Qualitäten Earle exzellent herausarbeitet.
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