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JUST FOR FUN

Im Museum der eigenen Irrtümer

Schon lange vertrete ich die These, dass alles, was Kevin Hamann von CLICKCLICKDECKER, BRATZE und weiteren Projekten anfasst, zu Gold wird. Das aus jenem Goldschmied und Johannes Rögner von FRITTENBUDE bestehende Duo widerlegt diese wohl überlegte These nicht. Der Name JUST FOR FUN ist offenkundig Programm, denn schon 2015 machten diese beiden als LAMA L.A. gemeinsam Musik. Um etwaigen Erfolgsdruck zu vermeiden, entschieden sie sich kurzerhand für einen neuen Namen. Diese Nonchalance gegenüber Fame und Erwartung wäre als solche schon ein hinreichender Grund, JUST FOR FUN ins Herz zu schließen. Es bleibt aber nicht bei diesem einen. Der herrliche LoFi-Sound, die Furchtlosigkeit bei der Verwendung eines jeden Tons, den man in der Ecke des Wohnzimmers noch finden konnte, der latente Hang zur Imperfektion und das völlige Fehlen von Prätention machen „Im Museum der eigenen Irrtümer“ so liebenswert. Ob gerappt oder gesungen – die Zeilen über Selbst- und Alltagsbetrachtung sitzen, ganz ohne im eigentlichen Sinne poetisch zu sein. JUST FOR FUN ist womöglich ein Projekt für den Fun, belanglos ist es darum nicht. Um in diesem Sinne ein passendes Zitat zum Besten zu geben: „Gib mir ein paar schöne Lieder, die ich wieder feiern kann“.