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JURASSIC WORLD – EIN NEUES ZEITALTER

Basierend auf Michael Crichtons Roman „DinoPark“ von 1990 gelang Steven Spielberg drei Jahre später mit „Jurassic Park“ eine für die damalige Zeit tricktechnische Meisterleistung, die auch knapp 30 Jahre später mit aktuellen Produktionen mithalten kann, und sogar teilweise überzeugender wirkt. Zwar wich Spielberg stark von Crichtons Vorlage ab ­– der einer der wichtigen Ideenlieferanten des Hollywood-Kinos der Siebziger und Achtziger war und bei „Westworld“ oder „Coma“ auch selbst Regie führte –, dafür gelang ihm die perfekte Illusion einer Welt mit durch Gentechnik geschaffenen Dinosauriern. Doch wie in vielen anderen Werken der Fantastik verliert der Mensch die Kontrolle über seine Schöpfung, die in Folge Amok läuft. 1997 und 2001 erschienen noch zwei weitere „Jurassic Park“-Filme, 2015 wurde unter der Regie von Colin Trevorrow dann mit „Jurassic World“ das Franchise wiederbelebt, gefolgt 2018 von „Jurassic World: Das gefallene Königreich.“ Ähnlich wie bei Spielbergs „Jurassic Park“ fand man in den folgenden Filmen die kapitalismus- und fortschrittskritischen Aspekte von Crichtons Roman nur in verwässerter Form wieder, so wie auch aktuell in „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“ („Jurassic World Dominion“). Bei dem führte wieder Trevorrow Regie, der hier einen ordentlich inszenierten, wenn auch oberflächlichen Blockbuster ablieferte, der mit den üblichen Plausibilitätsproblemen zu kämpfen hat und erneut von der Chemie zwischen den beiden Hauptdarsteller:innen Chris Pratt und Bryce Dallas Howard lebt. Dabei wirkt „Dominion“ vor allem wie ein Remake von Spielbergs Film beziehungsweise ein freudiges Familientreffen, denn Laura Dern, Sam Neill und Jeff Goldblum dürfen hier noch mal ihren Rollen aus „Jurassic Park“ spielen, was dem Film mehr Charme verleiht als er eigentlich verdient.