Die beiden für „Perkeros“ verantwortlichen Zeichner JP Ahonen und Autor KP Alare kennen sich bereits seit ihrer Kindheit. Nachdem beide zwar eine Zeit lang in verschiedenen Bands gespielt hatten, dieser Versuch aber scheiterte, beschlossen beide gegen Ende ihres Studiums, ihre Liebe zur Musik auf einer Ebene weiterzuführen, auf der sie sich sicherer und fähiger fühlten: in Form eines Buchs/Comics.
Man begann also mit der Arbeit an „Perkeros“, einer Geschichte über eine Avantgarde-Metalband, die – typisch finnisch – nicht ganz ohne Okkultismus und absurde Figuren wie einem stummen Bären als Schlagzeuger oder einem Althippie mit übernatürlich-seherischen Fähigkeiten als Bassisten auskommt.
Zugegeben, der knuffig verspielte Zeichenstil ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Wer aber über seinen Schatten springt und sich auf den Inhalt einlässt, wird mit einer aus Musikersicht authentischen Handlung belohnt: Das ständige Hickhack zwischen der Beschäftigung mit der Musik und der Arbeit mit der und für die Band, der Notwendigkeit, Geld zu verdienen beziehungsweise eine Ausbildung zu Ende zu bringen, dürfte beispielsweise jedem aktiven Musiker allzu vertraut sein.
Zudem ist Perkeros’ Weg auch wahrlich kein gerader und von zahlreichen Hürden und Hindernissen bestimmt, Scheitern gehört nun mal bis zu einem gewissen Grad zum Banddasein dazu. Und die Quintessenz dieses Buchs? „Die wahren Naturgesetze sind pure Musik.
Das ganz Universum besteht aus Schwingungen und Tönen!“ Und das kommt auch mit Wucht und Energie in den stimmungsbedingt schwankend von rot, gelb bis blaugrün eingefärbten Bildern rüber. Aber all das ist natürlich mit Vorsicht zu genießen, denn hinter allem übermäßig Schönen verbirgt sich immer auch etwas Schreckliches.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Anke Kalau