Ich muss gestehen: nach wenigen Takten wollte ich dieses zweite Werk von Jomi Massage - so der Name unter dem die Ex-SPEAKER BITE ME-Sängerin Signe Hoirup Wille-Jorgensen auf Solo-Pfaden wandelt - einfach als krude Mischung aus Alanis Morissette und Tori Amos abtun.
Doch so einfach ist es nicht, und wer länger hinhört, wird bekanntlich (ab und an zumindest) belohnt: So zerbrechlich die Stücke in der ersten Hälfte des Albums angelegt sind, so expressiv und gewaltig sind sie in der zweiten Hälfte.
Auch wenn Jomi Massage tatsächlich etwas von den besten Momenten der beiden oben genannten Künstlerinnen hat, mehr noch erinnert dieses Werk an eine Melange aus PJ Harvey und Laurie Anderson, entfaltet sich für die Hörer, die sich darauf einlassen zu unerwarteter Größe und zieht sie mit der klaren Stimme völlig in den Bann, bis sie von eruptiven Gitarren aus dem Folk-Traum gerissen werden, denn so einfach und vorhersehbar ist es nicht.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Chris Wilpert