Und noch eine Ex-Legende der Musikwelt mit neuer Platte. Johnny Marr hatte bekanntlich Anfang der 80er zusammen mit Morrissey in Post-Punk-Zeiten die SMITHS gegründet und damit ein Revival neuer Gitarrenbands eingeläutet.
Nach nur vier Studioplatten war Sense, der NME um ein Thema ärmer und die Herren Morrissey und Marr gingen getrennte Wege. Während Morrissey die Welt mit seinen Solo-Platten nervte, zumindest mich, war Marr als Gitarren-Söldner bei unzähligen Bands wie zum Beispiel THE THE im Einsatz und gründete mit Bernard Sumner von NEW ORDER ELECTRONIC.
Jetzt gibt es sein erstes, richtiges Solo-Album und ich habe eher mal so das Gefühl, dass "the world won't listen", denn so richtig auf diese Platte gewartet, hat wohl niemand. Irgendwie versucht man sowieso die ganze Zeit die Brillanz früherer SMITHS-Tage herauszuhören, wird aber nur selten richtig fündig.
"Boomslang" ist eher mal eine durchaus akzeptable Rockplatte - was ihren Gebrauchswert angeht -, die sich zwar an Britpop und Rave anbiedert, aber dabei noch nicht einmal zu den schlechtesten Vertretern gehört, ganz im Gegenteil.
Es gibt inzwischen sicherlich bessere Songwriter als Marr, aber man merkt dem Mann einfach bei jedem Song an, dass er sein Instrument wirklich liebt, und davon lebt diese simpel gestrickte Platte einfach, ob man nun will oder nicht.
(7/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Thomas Kerpen