J. R. Cashs Einfluss auf die Musikgeschichte sollte nicht unterschätzt werden, auch wenn er in der Punk-Szene erst durch seine „American Recordings“ und Rick Rubin bekannter wurde. Deren erster Teil erschien 1994, demselben Jahr, in dem Cash auch das erste und einzige Mal auf dem renommierten Montreux Jazz Festival auftrat.
Spielte er weite Teile der „American Recordings“ solo ein, wird er hier von seiner Band, den TENNESSEE THREE, begleitet, zu denen nach dem Tod von Gitarrist Luther Perkins 1968 Bob Wootton stieß.
Etwas aus dem Altersschema – Cash war 1994 62 Jahre alt – fällt der Rhythmusgitarrist, Cashs Sohn, John Carter Cash. Den Einstieg in das Set macht der optisch deutlich vorgealterte Man In Black mit zwei Klassikern, „Folsom prison blues“ und „Get rhythm“, in dem er den Boom-Chicka-Boom-Sound mit Papier zwischen den Gitarrensaiten demonstriert.
Zu Beginn der Show wirkt Cash noch etwas verunsichert, seine besten Jahre liegen weit zurück und die unerwartete Wiedergeburt findet gerade erst statt, aber Klassiker wie „Ring of fire“, das von Merle Kilgore und Cashs Frau June Carter geschrieben wurde, und das unverwüstliche „Ghostriders in the sky“ von Stanley Jones aus dem Jahre 1948 lassen das Eis brechen und Cash souverän und sympathisch durch das Programm führen.
Zwischenzeitlich greift der Meister zur Akustischen und spielt solo einige Songs der ersten „American Recordings“-Session, wobei vor allem „Redemption“ für Gänsehaut sorgt. Gegen Ende des Sets entert June Carter die Bühne und bringt mit „We got married in a fever“ noch ordentlich Feuer in das bestuhlte Konzert, bevor das Publikum Cash mit Standing Ovations entlässt.
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