Ein verranzter Gitarrenkoffer, darin eine verranzte Gibson-Halbakustik, und die Liebe zu schlammigem Delta Blues waren die Begleiter, mit denen Dirk Hess alias John Q. vor einigen Jahren die Reise nach New Orleans antrat.
Und beides hat er nun wieder mit nach Hause gebracht, dazu aber noch ein Riesenfundus an Kontakten zu Szenegrößen, massenhaft Inspirationen und genug fertigen Songs, um sie den MARDI GRAS BB-Machern bei Hazelwood vor den Latz zu ballern.
Die waren recht angetan, schickten John Q. los, sich eine Band zu besorgen und ließen ihn anschließend das Resultat in den hauseigenen Studios mit Hilfe vom Hausproduzenten-Team "Two Horses and Kaneoka One" auf Band bringen.
Das ist recht gelungen ausgefallen. Zwischen klagenden Fanfarensätzen und rappeligen Second-Line-Grooves, wie bei den völlig überbewerteten METERS, winden sich die rudimentären Gesangslinien von John Q., häufig lässig im Sprechgesang vorgetragen, aber leider viel zu häufig im Tom Waits'schen Alki-Krakeel-Gewand.
An den Meriten des Herrn Q. lässt sich aufgrund der recht professionellen Ausgestaltung wenig zweifeln, das klingt schon so, als wüsste da jemand sehr genau, was er tun muss, um ein authentisches Album zwischen Delta Blues und New Orleans-Jazz abzuliefern.
Ist leider nur überhaupt nicht meine Baustelle. (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Gereon Helmer