Bereits das dritte Album des britischen Multi-Instrumentalisten und Produzenten John Parish auf Thrill Jockey, der aber wohl vor allem wegen seiner langjährigen Zusammenarbeit mit PJ Harvey bekannt sein dürfte- Neben seiner Tätigkeit für die EELS oder GIANT SAND hatte er bereits 1997 16 HORSEPOWERs zweites Album „Low Estate“ produziert.
Mit PJ Harvey nahm er 2009 die Platte „A Woman A Man Walked By“ auf, von den Kritikern hochgelobt, aber leider ansonsten ein extrem nervtötendes Werk. Auf „Screenplay“ – der Titel deutet es schon an – besinnt sich Parish mehr auf seine Vorliebe für soundtrackartige Klänge, denn bereits 1998 hatte er die Musik zum Film „Rosie“ der belgischen Regisseurin Patrice Toyes geschrieben.
Aber „Screenplay“ ist mehr als nur eine Kopie der typischen Klänge der Filmwelt der Sechziger und Siebziger in Gestalt von Morricone oder Nino Rota, sondern spiegelt generell die Erfahrungen wider, die Parish seit Ende der Neunziger mit Soundtracks gemacht hat und lässt diese Arbeiten über 19 Stücke Revue passieren.
Ein vielschichtiges Album, bei dem der Brite in beindruckender stilistischer Breite typische Score-Kompositionen mit schroff indierockiger oder äußerst experimenteller Qualität versieht und so den Bogen von John Barry bis hin zu AIR spannt, wobei hier auch Nick Cave oder die TINDERSTICKS nicht weit sind.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Thomas Kerpen