Elf Jahre nach Joey Ramones Tod erscheint nun dessen zweites posthumes Soloalbum. 2002, rund ein Jahr, nachdem der Sänger der RAMONES an Lymphdrüsenkrebs gestorben war, war mit „Don’t Worry About Me“ dessen erstes Solo-Album erschienen, an dem er in den Jahren 2000 und 2001, also bis kurz vor seinem Tod, mit dem einstigen RAMONES-Produzenten und Freund Daniel Rey sowie Andy Shernoff von den DICTATORS gearbeitet hatte.
Jener Daniel Rey war es nun, der – so zumindest die Darstellung von Joeys jüngerem Bruder Mickey Leigh – die Veröffentlichung von „... Ya Know?“ acht Jahre lang verzögert hatte. Was genau zwischen den beiden RAMONES-Wegbegleitern vorgefallen ist, darüber gibt es verschiedene Aussagen, es läuft wohl darauf hinaus, dass sich sowohl Mickey wie auch Daniel als legitime Nachlassverwalter sehen und nicht zusammenarbeiten konnten oder wollten.
Letztlich bedurfte es gerichtlicher Auseinandersetzungen und des Einsatzes der ebenfalls als RAMONES-Produzenten bekannt gewordenen Herren Ed Stasium und Jean Beauvoir, um dieses zweite Album zu ermöglichen, auf dem sich 15 Stücke finden, die Joey zwischen 1977 und 2001 geschrieben und eingesungen hatte.
Unter Beteiligung von unter anderem Andy Shernoff sowie diversen anderen Musikern aus dem RAMONES-Universum (Joan Jett, Little Steven, Richie Ramone, Lanny Kaye, ...) wurden diese Stücke, die, soviel gibt die dürre Informationslage her, als Fragmente und Demos existierten, nun fertiggestellt, und man weiß zwar nicht, ob Joey im Detail mit allem einverstanden gewesen wäre, aber unterm Strich klingt hier jedes Stück, als habe er es abgenickt.
„... Ya Know?“ könnte – es ist die Stimme! – ein spätes, ja das letzte RAMONES-Album sein, und Songs wie „Rock ’n roll is the answer“, „New York City“, „Party line“, „Life’s a gas“, „Waiting for the railroad“ oder „Seven days of gloom“ sind klassische RAMONES-Brecher, aber auch das wundervoll kitschige „Merry christmas (I don’t want to fight tonight)“ ist Joey pur.
Egal, welchen Inhalts die Streitereien im Vorfeld auch gewesen sein mögen, dieses Album ist der Beweis, dass es die Mühe seitens Mickey Leigh wert war. Pflichtstoff für jeden RAMONES-Fan.
(Diese Band war auf der Ox-CD #102 zu hören)
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