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BENKEI IN NEW YORK

Jinpachi Mori, Jiro Taniguchi

Die hier komplett versammelten sieben Episoden der Pulp/Noir-Serie „Benkei in New York“ sind zwischen 1991 und 1996 als Kooperation von Zeichner Jiro Taniguchi und Szenarist Jinpachi Mori entstanden. Atmosphärisch wie optisch ist der Zeitgeist der Achtziger omnipräsent und erinnert teilweise stark an die alles erschlagende Yuppie-Klischeehaftigkeit einer Botho Strauß-Inszenierung dieser Ära. Nur ohne Germanistensprech, häufig tatsächlich fast komplett ohne Worte, dafür aber mit viel in Bildsprache gepackter roher Gewalt. Botho Strauß trifft „Miami Vice“, Hardboiled-Detective-Geschichte und „Der Pate“. Die japanische Herkunft des in New York lebenden Hauptakteurs Benkei spielt hier allenfalls eine untergeordnete Rolle. Benkei ist ein ausgezeichneter Maler, gleichzeitig aber auch ein eiskalter Killer, der Aufträge gezielt nach seinen eigenen Moral- und Gerechtigkeitsvorstellungen auswählt. Er liebt teures Hochprozentiges, sieht Töten als Kunst an und arbeitet aus Prinzip ohne klassische Feuerwaffen. Ganz nebenbei wickelt er seine Mitmenschen mit Worten um den Finger. Viel Tiefe gibt Mori dieser Figur wirklich nicht, ihre Vergangenheit wird nahezu komplett im Dunklen gelassen, Benkeis Agieren ist entsprechend auch nur begrenzt nachvollziehbar. Eigentliche Hauptdarsteller scheinen Härte, Unbarmherzigkeit und ein abstruser Hang zur Selbstjustiz zu sein. Geld spielt jedenfalls keine Rolle. Auch wenn sich hier problemlos eine gesellschaftskritische Note hineininterpretieren lässt, ob man sich auf mehrere Seiten gedehnte Inszenierungen von Tötungen mit angespitzten Stöcken, Drähten, Schwertern, Wasser, etc. pp. geben will, muss letztlich jeder für sich entscheiden.