BEATLES GEGEN ROLLING STONES

Jim DeRogatis, Greg Kot

BEATLES oder ROLLING STONES, es kann nur ein „oder“ geben, da gibt es nur Monogamie. Mögen kann man beide Bands, lieben aber nur eine. Ich habe meine Wahl schon früh getroffen, aber für solche, die sich noch entscheiden müssen, habe zwei US-amerikanische Radiojournalisten ein umfassendes Kompendium zusammengestellt.

Das Buch ist im Wesentlichen in Dialogform aufgebaut, es ist ein Transskript einer Radiodiskussion zwischen den beiden. Dabei werden Punkt für Punkt die Bands anhand von vergleichbaren Merkmalen abgeklopft, es wird versucht „objektiv“ einen Sieger im ewigen Wettstreit zu küren.

Zunächst wird der Mythos der Bands, die Gründungsgeschichte und die Massenpopularität beleuchtet, weiter vergleichen die Autoren die Bands anhand Sänger und ihrer Qualität, Gitarristen, Bassisten und Schlagzeuger. Der Umgang der Bands mit Rauschdrogen sowie das „psychedelische“ Schaffen wird ausgiebig untersucht.

Auch die Doppelalben werden haarklein auseinandergenommen (nicht ganz fair, der Vergleich, stammen „The Beatles“ (Die Weiße) und „Exile On Main Street“ doch aus ganz anderen Epochen). Beide Autoren vertreten mit unglaublicher Sachkompetenz ihre Standpunkte, können sich gegenseitig an die Wand argumentieren und verteidigen ihre Lieblinge bis aufs Messer.

Sie sind bestens über alle Stärken und Schwächen der Bands im Bilde, es ist ein wahrere Genuss, dieser Diskussion zu folgen. Das Buch ist sehr schön aufgemacht, der Art-Director verstand sein Handwerk! Ein echtes Highlight ist auch das Cover-Artwork, dort ist ein Ausschnitt einer Vinyl-LP abgebildet, in deren Mitte, als Label gewissermaßen, ein „Wackelbild“ gesetzt ist.

Je nach Perspektive zeigt es die BEATLES oder, wenn man das Buch etwas dreht, die ROLLING STONES.