Die Musik der Bands, deren Teil Jessica Moss war oder mit denen sie kollaborierte, ist zumeist groß angelegt und bombastisch instrumentiert. Sie gehörte zu A SILVER MOUNT ZION und hat an Alben von BIG | BRAVE, Vic Chesnutt, ZU und Carla Bozulich mitgearbeitet. Die Solowerke der Violinistin sind zwar stiller und introvertierter, jedoch von ebenso großer Erhabenheit, auch wenn diese mit deutlich reduzierteren Mitteln erzeugt wird. Auch auf „Phosphenes“ setzt Moss ihre Kompositionstechniken filigran in Szene. Sie entwirft düstere postmoderne Klassik und zwar fast ausschließlich mit ihrer Geige, verstärkt durch Loop-Pedale und verfeinert mit wenigen zusätzlichen Instrumenten. Die erste Hälfte verleiht der naturalistischen und puren Neo-Klassik Nachdruck, während die zweite Hälfte von „Phosphenes“ mit wortlosem Gesang und dem Bass von Thierry Amar sogar Andeutungen von Noise und Metal einflicht und zum Abschluss mit zusätzlicher Gitarre und einem Piano den Weg in den Ambient findet.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #165 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #159 Dezember 2021 /Januar 2022 2021 und Henrik Beeke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #133 August/September 2017 und Christiane Mathes