JESS AND THE ANCIENT ONES

s/t

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, zwei ähnliche Bands auf Relapse Records wie CHRISTIAN MISTRESS und ROYAL THUNDER noch keinen Trend, aber wenn man vermehrt auf Bands stößt, die auf völlig unpeinliche Weise eine weibliche Rockstimme (niemals das Wort „Röhre“ verwenden in diesem Kontext!) mit klassischem britischem Achtziger-Metal kombinieren, dann ist das kein Zufall mehr.

JESS AND THE ANCIENT ONES kommen wie ihr Label aus Finnland, ihre Musik wird seitens Svart als „Occult Rock“ bezeichnet, wohingegen ich von einer deutlichen Psychedelic-Kante mit Roky Erickson-Einschlag sprechen würde (aber eben weitab von zum Beispiel BABY WOODROSE) und die Erwähnung von ABBA als netten Scherz abhake.

Die auf die Kraft der drei Gitarren setzende Band scheute nicht davor zurück, gleich zwei zwölfminütige Epen („Sulfur giants“ ist grandios!) aufzunehmen, und wer da nicht gleich aus grundsätzlichen Gründen zurückschreckt, wird wie ich großen Spaß haben an diesem Rockmonster von Album.

JEFFERSON AIRPLANE oder auch MOTHER’S FINEST höre ich hier ebenso heraus. Spannende, trotz alter Einflüsse innovativ und neu wirkende Musik jenseits von reiner Huldigung an Classic-Rock-Standards.