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JERRY LEGER

Nothing Pressing

Eventuell hätte dies ein Alterswerk großen Ausmaßes sein können, wenn es von Bob Dylan oder Neil Young wäre. Ein kauziger Gesangstil, manche Stücke solo akustisch, dann wieder krachend mit Band. Aber während die Genannten sich vor längerer Zeit in Selbstzitaten verloren haben und im Falle von Young eher durch außermusikalische Statements Aufsehen erregen, weist der Mittdreißiger Jerry Leger eine Herangehensweise ans Songwriting auf, die jene in ihrer Frühphase so beeindruckend und stilprägend machten. Das ist im positiven Sinne konservativ im Stil der späten Sechziger und frühen Siebziger. Die Stimme bewegt sich zwischen Größen wie Roy Orbison und Rodney Crowell und hat stets das richtige Gespür, mit dem Song zu harmonieren, ohne ihn nur zu untermalen. Seit 2005 hat Leger nun über zehn Alben in seiner Werkschau, was nicht nur dessen Umtriebigkeit, sondern leider auch die Grenze meines Tellerrands aufzeigt, da dies meine erste, aber sicherlich nicht letzte Begegnung mit ihm war.