Wer JERRY AND THE FINAL THOUGHTS schon mal live gesehen hat und sich das letzte Album der Band anhört, weiß, dass ihnen etwas gelungen ist, was nur wenige berüchtigte Live-Bands vor ihnen geschafft haben: Die ungeheure Power, welche die Band auf der Bühne an den Tag legt, fast authentisch in einem Studio-Album wiederzugeben.
Auf dem zweiten Selftitled-Album des Schweizer Trios aus der Uhrenstadt Biel-Bienne folgt ein Stück nahtlos ans andere, dem Zuhörer bleibt kaum Zeit für eine Verschnaufpause. Unnötig lange Fade-Outs wurden ganz weggelassen, für Übergänge zwischen den einzelnen Liedern sorgt das Schlagzeug, eine Verstärker-Rückkoppelung oder das altbewährte "One, two, three, four!".
In JERRY AND THE FINAL THOUGHTS' unverkennbarem Stil vereint sich Uptempo-Melodicpunk mit mehrstimmigen "Uoh-oh"-Chören und Poesie. Vor allem die Chöre, welche vom Gitarristen und der Bassistin gesungen werden, sind so druckvoll, prägnant und entsprechend eigen, dass ein Vergleich mit anderen Melodicpunk-Bands kaum möglich ist.
Wenn ein Lied mal ohne Chöre auskommt, wie etwa "What you want" tönt das Ganze ein bisschen nach NO USE FOR A NAME, nur halt mit weiblichen Background-Vocals. Inhaltlich handeln die Texte von Verlogenheit, unnötigem Materialismus, Krieg und dem Wunsch nach einer individuellen Lebensgestaltung.
Abgerundet wird das eingängige Album mit einem ROXETTE-Cover, welches - ebenfalls im typischen Jerry-Stil vorgetragen - endgültig den Wunsch nach einem weiteren Output dieser Band hervorruft.
Fazit: CD einwerfen und genießen!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Urs Marti