Das Rad in Sachen Americana erfindet Singer/Songwriter Jeff Finlin - früher Schlagzeuger einer Band namens THE THIEVES - sicher nicht neu, aber er besitzt ein schön knödeliges Dylan-eskes Organ, seine Songs sind einfallsreich und abwechslungsreich instrumentiert und das sichert seiner neusten Platte auf jeden Fall einen hohen Unterhaltungswert.
Finlin bedient hier gekonnt die Alternative Country-Klientel und empfiehlt sich als überzeugender Geschichtenerzähler, der die üblichen Versatzstücke des Genres in seinen Songs nicht überstrapaziert.
Mit dieser Herangehensweise ist er gar nicht so weit von jemand wie Joe Henry und seinem eher experimentellen Ansatz entfernt, der die akustische Basis seiner Songs durch Elektronik und rhythmischere Aspekte erweiterte.
Finlin kocht in dieser Hinsicht zwar ein konventionelleres Süppchen, aber seine Postmodernität ist nur schwer zu überhören, wobei er mehr darauf zu schielen scheint, dass man seine Songs auch wunderbar im Radio oder beim Autofahren hören kann.
Und diese Mainstream-Verliebtheit schmälert manchmal dann doch das Hörvergnügen. Aber solange Finlin so schöne Rocker wie den Titeltrack im Gepäck hat, kann man damit noch ganz gut leben.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Thomas Kerpen