Louis "Sabu" Martinez gilt als einer der wichtigsten Conga-Spieler in der Geschichte der afro-kubanischen Musik, der 1979 verstarb und zusammen mit Persönlichkeiten der Jazz-Welt wie Dizzy Gillespie, Horace Silver, Buddy de Franco, J.J.
Johnson, Louis Bellson, Art Farmer und Art Blakey spielte. Und bei diesem 1960 aufgenommenen Album purzeln nur die Superlativen, da ist vom großartigsten Album in der Karriere von Louis "Sabu" Martinez die Rede bzw.
von einem der besten Latin-Jazz-Alben überhaupt. Das möchte man sogar gerne glauben, denn schon die ersten zwei Stücke bringen das Blut extremst in Wallung, so wie der Mann sich hier die Finger blutig trommelt.
Danach wird es auch mal etwas ruhiger, aber nicht weniger leidenschaftlich. "Jazz Espagnole" ist zwar in erster Linie eine Jazzplatte, aber die starken Latin-Einflüsse machen daraus einen heißblütigen, groovenden Cocktail, der selbst vehementesten Tanzgegnern schnell in die Glieder fährt.
Ebenfalls erstaunlich an dieser Platte ist ihr absolut glasklarer Klang und die dadurch grundsätzliche Zeitlosigkeit der Musik, die, würde man sie heute aufnehmen, kaum anders klingen würde.
Und vor allem hat das Ganze mehr Gehalt als das ganze überbewertete "Buena Vista Social Club"-Gedöns. Ein echter Klassiker, bei dem man leicht seine eventuellen Vorurteile gegenüber Jazz und lateinamerikanischer Musik über Bord werfen kann.
(10/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Thomas Kerpen