Der amerikanische Multi-Instrumentalist und Songwriter Jay Bennett ist dem einen oder der anderen vielleicht schon bekannt, immerhin macht der gute Mann schon seit Anfang der 90er Jahre Musik (unter anderem ex-TITANIC LOVE AFFAIR, ex-WILCO).
Die 14 Songs auf "The Magnificent Defeat" entstammen einem Fundus von 70 Titeln der innerhalb von nur drei Jahren entstand. Jay Bennett spielt hier Gitarre und Bass, singt, benutzt merkwürdige Hammondorgeln aus seiner Sammlung (insgesamt sieben), eine Spielzeugorgel und unter anderem ein aus Blechrohren selbstgebautes Schlagzeug.
Das klingt vielleicht erst einmal obskur, die Titel auf "The Magnificent Defeat" sind aber sehr bodenständig im Wave der späten 70er/frühen80er Jahre verankert. Natürlich gibt es schräge Hammondorgelattacken und trashige Drumsounds à la Tom Waits, aber zumeist liegen die sehr liebvoll gestalteten Songs zwischen den BOOMTOWN RATS und Elvis Costello.
Dazu gibt es glamrockmäßige Gitarrenriffs à la T-Rex "Get it on" so zum Beispiel bei "Replace you" und einige Nick Lowe'sche Rhythm&Blues-Einflüsse. Komischerweise warte ich beim Durchhören dieser CD immer auf Klassiker wie "I don't like mondays" von den BOOMTOWN RATS oder Elvis Costello's "Allison", aber auch ohne solche Hits gefällt mir dieses Album sehr gut, denn poppige Songs wie "5th grade" gehen direkt ins Ohr und lassen nur einen Schluss zu: bei "The Magnificent Defeat" handelt es sich um zeitlose Musik.
(53:34) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Kay Werner