Ohne Zweifel trifft man dieser Tage auf Bands aus dem Garage-Sektor, deren Soundfindung zu großen Teil auf der Gewissheit beruhte, dass die Leute den Scheiß schon schlucken würden, unabhängig von der tatsächlichen Qualität (der THEE OH SEES-Copycats-Effekt).
Bei diesem Tape ist das nicht der Fall und dennoch ließe sich der Sound sicher der entsprechenden Hörerschaft schmackhaft machen. Grobschlächtige Punkripper mit knochigen Drumcomputer-Beats und warme Sunshine-Pop-Nummern geben sich die Klinke in die Hand.
Dazwischen trifft man immer wieder auf Synth-Gefrickel, Group-Shouts und Gitarrenlicks, die garantiert nicht aus Peter Burschs Gitarrenschule stammen. Folkloristische Untertöne schwingen dabei mit, ähnlich den archaischen Tonfolgen und Harmonien beim Okkult-Psych von YUSSUF JERUSALEM und LA SECTE DU FUTUR.
Wer da denkt, das sei ein nur schwerlich zu verdauender Brocken, kann beruhigt sein: im Gesamtpaket geht das ziemlich gut runter.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Matti Bildt