Es wundert nicht und war absolut zu erwarten: Wenn zwei Kaisers, eine Kaiserin, ein Rapier und ein Mitmusiker von Fabienne Delsol sich um die Mikrofone im Toe Rag-Studio gesellen, wird das Resultat ein Beat-Scheibe sein, die vor 45 Jahren ein weltweiter Smasher gewesen wäre.
Die RAVEMEN nebst Chanteuse Jane Maben (Johnnys bezaubernde Gattin) spielen so wundervoll authentischen Mersey-Beat, frei von all dem Tinnef, der die Pop-Musik seit dem unseligen Jahr 1967 belastet.
Wer Referenzpunkte braucht, lausche den famosen Schallplatten von LULU & THE LUVVERS, Helen Shapiro, SANDRA BERRY & THE BOYS (deren famoses „Really gonna shake“ die RAVEMEN mit einer Verve spielen, als hätten sie es eben erst komponiert!).
Das Niveau der Songs ist enorm hoch, was auch daran liegt, dass nahezu alle Eigenkompositionen vom Notenständer des Ausnahmetalents „Kaiser“ George Miller stammen. Dazu kommen geschmackssicher ausgesuchte Coversongs, etwa Joe Meeks „If you gotta pick a baby“, der Tearjerker „I just don’t understand“, und nicht zuletzt Chris Curtis’ „Snakes, snails and puppydog tails“.
Dass der Sound vollkommen puristisch nach 1964 und keinen Tag später klingt, ist bei dem Aufgebot von Beat-Prominenz schon verpflichtend. Und die kaiserliche Tradition unter dem Motto „Twist and shout and shake it up“ kann mit „Stay Away From Boys“ würdig fortgesetzt werden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #99 Dezember 2011/Januar 2012 und Gereon Helmer