JANET BEVERIDGE BEAN & THE CONCERTINA WIRE

Dragging Wonder Lake CD

Janet Beveridge Bean kennt man vor allem als festen Bestandteil von Bands wie ELEVENTH DREAM DAY oder FREAKWATER, aber nach 17 Jahren im Musikbiz war wohl die Zeit reif für eine Solo-Platte. Auch wenn sie sich dabei im Spannungsfeld zwischen Country und Rock befindet, ist "Dragging Wonder Lake" dennoch anders als das, was sie ansonsten mit ihren beiden anderen Bands macht.

Eine gesunde Schnittmenge von beidem, aber auch irgendwie wieder nicht, eher eine wirklich eigenständige Form musikalischer Selbstverwirklichung in der Tradition von Künstlern wie Emmylou Harris, Gram Parsons oder Jackson Browne, wofür irgendjemand mal den schwachsinnigen Begriff "cosmic American music" geprägt hat.

Wie auch immer, alleine für ihre tolle Stimme lasse ich schon alles stehen und liegen, aber auch die Kompositionen sind erste Sahne, ein melancholisches, aber nicht weinerliches Songwriting mit leichtem Improvisationsanteil, sehr intim und durch die beteiligten exzellenten Musiker, darunter auch Douglas McCombs und John McEntire als Produzent, bis zur Perfektion getrieben, ohne glatt oder überproduziert zu wirken.

Covern tut sie dann noch Neil Youngs "Soldier", aus dem eine seltsame Jazz-Nummer wird - das muss man erst mal raushören. (9/10)