Bei Bands, die sich nach diversen erfolglosen Projekten wieder zusammenfinden, habe ich immer meine Bedenken. Bei einer Band wie JANE'S ADDICTION, ohne die es den Megaerfolg von Bands wie NIRVANA, MARILYN MANSON oder den der RED HOT CHILLI PEPPERS nie gegeben hätte, bin ich gleich doppelt misstrauisch.
Während die Bands der zweiten Generation den Erfolg (und die Taler) eingefahren haben, löste sich die Band nach Eintreten sämtlicher Türen, die es bei den Majorlabeln einzutreten gab, nach nur drei Platten auf dem Zenit des Erfolges auf, kam für eine Raritätensammlung und ein paar Konzerte kurz wieder zusammen und hat es nun wohl endlich eingesehen.
Immerhin sind die Leute wieder dabei, die den Sound maßgeblich geprägt haben. Außer dem Bassisten ist die komplette Originalbesetzung am Werk, die am extraordinären Schlagzeugspiel, Farrels Gesang und den halbirren Gitarrenschlachten auch nichts verändert hat.
Der Sound knüpft nahtlos dort an, wo die Band vor dreizehn Jahren mit "Ritual De Lo Habitual" aufgehört hat. Etwas tighter und fetter produziert ist das Ganze, aber es gibt keine schädlichen Einflüsse, wie etwas aus den Verfehlungen der letzten Independentjahre oder Quassel-Hop.
Klingt wie JANE'S ADDICTION, die immer noch die Blaupause für 1.000.000 schlechte Studentenbands darstellen. Und das Beste an der Sache, es klingt so selbstverständlich, dass erst gar nicht das Gefühl aufkeimt, eine Band würde sich hier selbst covern.
Für Frühaufsteher als CD+DVD, für alle mit Kopierschutz.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #85 August/September 2009 und Kalle Stille
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