Aus der Türkei kennt man das Dark-Wave-Duo SHE PAST AWAY, das seinen Sound in dunklen Untiefen kultivier, wohingegen die aus Istanbul stammenden JAKUZI sich eher einem treibenden Synthie-Pop mit starken Anleihen in den Achtziger Jahren verschrieben haben.
Die Synthies und Keyboards erinnern teilweise an den mondänen Pop-Manierismus der frühen PET SHOP BOYS, sind oft gefällig und leider mitunter etwas beliebig. In einigen guten Momenten schaffen es JAKUZI dennoch, Erinnerungen an das exzeptionelle kanadische Synthie-Wave-Trio AUTOMELODI zu wecken.
Der oft in Moll gehaltene Gesang von Kutay Soyocak ähnelt bei einigen Songs dem von Peter Murphy, als dieser (im Zuge seiner Wohnsitzverlagerung nach Ankara) in den Neunziger Jahren in seinen Solo-Alben auch Einflüsse türkischer Musik zugelassen hat, wohingegen ein Song wie „Kalbim köprü gibi“ an die sich ebenfalls aktuell im Pop Noir eingefundenen MOTORAMA erinnert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Kay Werner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Markus Kolodziej