JACK ROSE

Luck In The Valley

Im Dezember letzten Jahres starb der Gitarrist Jack Rose mit 38 Jahren an einem Herzinfarkt und die wenigsten werden wahrscheinlich mitbekommen haben, dass es ihn gab, auch wenn er mal bei der langlebigen Experimentalband PELT maßgeblich beteiligt war.

„Luck In The Valley“ ist sein letztes Album und wird ebenfalls kaum ein größeres Publikum ansprechen. Es ist ein akustisches, rein instrumentales Neo-Folk-Album, größtenteils von Rose im Alleingang eingespielt, ergänzt durch andere Saiteninstrumente oder ein wenig Piano, allerdings völlig auf Schlagzeug verzichtend.

Wenn man Folk, Country oder Bluegrass in einen eher experimentellen Kontext stellen möchte, dann dürfte „Luck In The Valley“ dafür ein gutes Beispiel sein, eine grundsätzlich traditionelle Angelegenheit, die aber ebenfalls durch die monotone Wiederholung bestimmter Elemente an den Drone-Folk von SIX ORGANS OF ADMITTANCE erinnert oder CURRENT 93.

Die Musik von Rose findet dabei in einem seltsamen Zwischenstadium stat: Einerseits könnte man ihn aufgrund seines zu den Ursprüngen dieser Gattung zurückgehenden Materials für einen klassischen Folkgitarristen halten, andererseits findet hier auch eine dissonante Brechung bestimmter Traditionsmusik statt.

„Luck In The Valley“ ist gleichermaßen beklemmend düster und verspielt melodisch, ein seltsames, dennoch sehr schönes Album, dessen großer Reiz vor allem in seiner oft improvisiert wirkenden stilistischen Offenheit liegen dürfte.