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J. ROBBINS

Basilisk

Die Stimme von J. Robbins ist auf ewig in mein Hirn eingebrannt. Und sein Trademark-Gitarrensound, sein Songwriting auch. Mit JAWBOX machte er einst wundervolle Platten (und ist mit denen seit 2019 wieder sporadisch aktiv), mit BURNING AIRLINES entstanden zwischen 1997 und 2002 zwei exzellente Alben, es folgten CHANNELS und 2011 auch ein Album mit OFFICE OF FUTURE PLANS. Er spielt(e) bei Vic Bondis Projekt REPORT SUSPICIOUS ACTIVITY und ist auf zig Aufnahmen als Gast zu hören, was sich dadurch ergibt, dass er seit einer halben Ewigkeit schon in Baltimore das Magpie Cage Recording Studio betreibt und immer irgendwer noch eine Gitarre hier oder da gebrauchen kann. 2019 erschien mit „Un-Becoming“ sein erstes Soloalbum auf der alten Labelheimat Dischord, 2022 folgte das selbstveröffentlichte „Almost Everything Else“ und nun hat er mit „Basilisk“ wieder bei Dischord angedockt. Und wie zum Einstieg geschrieben: J.s Gesang, seine Art des Songwritings sind so markant, dass man schon beim ungewöhnlich elektronisch einsetzenden Opener „Automacity“ erkennt, wer da musiziert. Generell ist die Klangfarbe durchaus an seine Bands anknüpfend, etwa beim famosen „Gasoline rainbows“, aber er kann auch ganz anders, wie der verhuschte, lofi-elektronische letzte Song „Dead-eyed god“ zeigt. Ungewohnt, aber gut. Textlich ist „Basilisk“ poetisch, Gedankenströme wirken wie Tagebucheinträge, die zu Songlyrics wurden. Texte wie ein verträumter Blick aus dem Fenster. An verschiedenen Stellen hatte Robbins Hilfe von Freunden, etwa von John Haggerty von PEGBOY bei „Exquisite corpse“ oder von seiner Frau Janet Morgan. Einfach schön.